Bertlings Bild
Der Bildstock aus Ibbenbürener Sandstein, mit Marien-Statue, wurde 1948 errichtet. Er stand ursprünglich an der früheren Einfahrt zum Hof Bertling. Er wurde 1977, anlässlich erforderlicher Reparaturarbeiten, direkt neben den Hauseingang (Sinningen 1) umgesetzt und steht heute im Vorgarten, an der rechten Hausseite.

Zu erreichen ist die Marienstatue über von der B 475 / Emsdettener Straße abzweigende Wirtschaftswege oder über die K 2 (Richtung Hembergen) und den am Ortsausgang rechts abzweigenden Dettenweg.
Auf dem Sockel ist ein Podest angebracht. Darauf befindet sich eine freistehende Statue, welche die heilige Maria betend darstellt. Die Inschrift auf der Vorderseite lautet: „Heilige Maria, Dir sei Dank“. Den Bildstock mit der Marien-Statue fertigte die – seinerzeit aus Münster nach Brochterbeck-Horstmersch evakuierte – Bildhauerwerkstatt Ostlinning.
Während der späteren Umbauarbeiten am Wohngebäude setzten Maurer für die umgesetzte Marien-Statue ein Fundament und reparierten die Platten des rechteckigen Sockels. Eine kleine Familienchronik und andere Angaben wurden dabei mit eingemauert.
Anlass für die Errichtung des Bildstocks war ein Gelöbnis von Wilhelm Bertling, der im 2. Weltkrieg 1940 – erst 20jährig – als Soldat nach Russland kam und dort in Kriegsgefangenschaft geriet. Sollte er jemals heimkommen, wolle er voller Dankbarkeit zu Hause eine Andachtsstätte zu Ehren Mariens, der Himmelskönigin, errichten.
Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft am 1. Februar 1948 löste er sein Versprechen noch im gleichen Jahr ein. Dies belegt eine weitere, auch heute noch erhaltene, längere Inschrift auf der Rückseite, mit der er sich bei der Gottesmutter für die Heimkehr bedankt und auch weiterhin ihren Segen erbittet.

Alle Beschriftungen hatte er sich bereits während der langen Jahre der russischen Kriegsgefangenschaft ausgedacht. Wilhelm Bertling starb bereits 1966, gerade 46 Jahre alt, an den gesundheitlichen Spätschäden von Krieg und Gefangenschaft.