Damit dies auch künftig möglich bleibt, bedarf die Heide allerdings ständiger Pflege, auch wenn man dies angesichts der Naturbelassenheit der Fläche nicht vermutet. Längst sind die Schafe mit ihrem kontinuierlichen Verbiss als natürliche Heger und Pfleger der Heide nicht mehr aktiv. Und so muss der Mensch sich der Aufgabe widmen, ansonsten würde sie nach wenigen Jahren verholzen und letztlich absterben.
Die im gemeindlichen Besitz befindliche Heidefläche wird deshalb seit vielen Jahren durch den Heimatverein in Absprache und mit Unterstützung mit der Gemeinde und der biologischen Station des Kreises gepflegt. Vor allem das „Entkusseln“ und „Beimpfen“ der Heide ist dabei sehr wichtig. Beim „Entkusseln“ werden Brombeerranken sowie Birken- , Kiefer- und Eichensprösslinge entfernt, die ansonsten die Heide überwuchern und verdrängen würden. Das „Impfen“ bedeutet, dass nach der Hauptblüte trockene Samenkörner von den Pflanzen abgestreift, gesammelt und neu ausgestreut werden. So erhält die Heide immer wieder neue Lebensräume und kann sich in ihrem Bestand kontinuierlich regenerieren.
Nachdem bereits passend zur Hauptblütezeit Tische und Bänke an der Heide überarbeitet und erneuert wurden, stand am vergangenen Samstag die Heidepflege selbst auf dem Programm. Tatkräftig unterstützt durch die Pfadfinder und die Landjugend, aber auch durch private Helfer, fanden sich bei bestem Wetter rund 30 Naturfreunde zusammen, um die -durchaus körperlich fordernde- Pflegearbeit zu leisten. Dafür gab es im Gegenzug nicht nur ein wunderschönes Naturerlebnis, Dr. Peter Schwarze von der biologischen Station des Kreise Steinfurt erläuterte auch anschaulich die unterschiedlichen Pflanzenarten, die zum Teil unscheinbar diese einzigartige Landschaft prägen. Dabei fand sich in diesem Jahr sogar eine neue Pflanzenart, die bislang noch nicht vorhanden war.
Die Einladung des Heimatvereins zu Bratwurst und Getränken im Heimathaus als Abschluss und Dankeschön für die Unterstützung wurde zahlreich und bis in die Abendstunden hinein angenommen.
Nächstes Jahr wird sich der Heimatverein um die Pflege des Hanfteiches kümmern, einem weiteren Kleinod des ehemaligen Heidedorfes Saerbeck.