Lohaus Kreuz

Das massive Steinkreuz mit Korpus wurde 1872 errichtet. Es war von den Eheleuten Gerhard und Maria Lohaus ursprünglich am alten Weg von Saerbeck nach Emsdetten, unter Fichten am Rande des Waldes aufgestellt worden. Dort ließ es sich nicht gut pflegen. Auch führte der bevorzugte Weg nach Emsdetten später über die neu gebaute Emsdettener Straße.

Deshalb entschloss sich die Eigentümerfamilie, vermutlich anlässlich der Erneuerung des Kreuzes im Jahre 1932, es auf ihren Hof Lohaus (Middendorf 62) umsetzen zu lassen. Wenngleich der heutige Erbe nicht mehr am Hof wohnt, so steht das Steinkreuz noch heute im rückwärtigen Hofgelände, hinter einem niedrigen schmiedeeisernen Zaun, von Sträuchern und Bäumen umgeben. Über einen vom Dettenweg – ortsauswärts betrachtet -nach links abzweigenden Stichweg geht man, nach Abstimmung mit der Pächterin, Frau Anke Landskron, die auf dem Hof einen Reitstall betreibt, geradeaus bis zum Kreuz durch.

Auf einem massiven Fundament steht ein quadratischer Sockel, der mit Sandsteinen ummauert ist, welche vorne und hinten für eingelegte Steinplatten teilweise ausgespart sind. Auf einer sandsteinernen, an allen Seiten schräg nach oben zulaufenden Abdeckplatte erhebt sich das Kreuz. Es ist wird von hinten durch zwei Eisenstangen zusätzlich gesichert. Der Korpus Christi ist im Dreinageltypus gehalten. Der Kopf mit Dornenkrone ist nach rechts geneigt, das Lendentuch nach links geknotet.

Auf der Steinplatte in der Vorderseite des Sockels befinde sich eine Gebetsinschrift, die heute stark verwittert und deshalb nur schwer zu entziffern ist: „Nun sprach der Herr: „Es ist vollbracht!“ Er starb in großen Leiden. Der Fels zersprang. Der Tag ward Nacht; bei seinem bittern Scheiden. Ach Jesus, wenn auch einstens mir sich naht des Lebens Ende, o, dann nimm meinen Geist zu dir, leg ihn in deine Hände.“

Auf der Rückseite steht: „Errichtet 1872 von den Eheleuten Gerhard Lohaus und Maria, geb. Gerling – Erneuert 1932 von den Eheleuten Heinrich Lohaus und Antonia, geb. Stalfort. Auf der hinteren Seite der Sockelabdeckung ist eine rechteckige Sandsteinplatte mit Gravur befestigt: „Restauriert 1982 / Eheleute Alfons u. Maria — + Lohaus / geb. Glanemann“.

Angefertigt wurden das Kreuz und der Korpus von dem Steinmetzmeister und Bildhauer H. Brinkmann, in seiner Werkstatt „Am Neuthor 13“. Ausweislich seiner Rechnung vom 13.11.1872 nahm er für den Auftrag, samt Lieferung, 61 Taler und 21 Silbergroschen. Dieser gering wirkende Betrag dürfte – unter Berücksichtigung von Kaufkraft und Inflation – heute mehr als 1200 Euro entsprechen.