Mügen Bild

„Mügen Beld“, der lt. Inschrift 1766 errichtete und damit zweit- oder drittälteste Saerbecker Bildstock, mit einer Telgter Pieta im Hochrelief, wurde 1983, im Zuge der Umsiedlung des Hofes Hegemann, früher Müge, vom ursprünglichen Standort am Mügen Esch an den neuen Hofstandort, Lengericher Damm 21, umgesetzt.

Es handelt sich um einen sehr seltenen, aufwändig gestalteten barocken Bildstock.

Auf einer profilierten Abdeckplatte steht eine Rechteck-Nische mit den Marterwerkzeugen auf den Gewändern; auf der rechten Seite ist die Datierung. Das Gesims ist verkröpft, mit Roncaille (aus dem Frz.: „Muschelwerk“) in der Mitte, darüber ein geschweifter, von Voluten (also in Schneckenform) gerahmter Aufsatz; Steinkugel und Eisenkreuz fehlen. Die Telgter Pieta, die Marienfigur, ist mit einem Schwert in der Brust dargestellt.

Die Eltern des damaligen Hoferben ließen den Bildstock eines unbekannten Künstlers, (wahrscheinlich) aus Baumberger Sandstein, nach schweren Schicksalsschlägen in der Familie Müge, wohl als Segensbild aufstellen.

Bis zu seiner Umsetzung war auf der Rückseite des Bildstocks ein kleines, wohl aus einem früheren Bildstock am gleichen Ort (Mügen Esch) entnommenes Relief mit einer Darstellung des armen Lazarus eingearbeitet.

Der Giebel trägt den kaum noch erkennbaren Bibelspruch „und ein schwert wird dein s(eel  durchdringen)“. Der hohe Rechteck-Sockel enthält eine Gebetsinschrift und die Datierung in einer geritzten Kartusche.

Die trotz regelmäßigen Ölanstrichs im Laufe der Zeit weitgehend verwitterte Schriftplatte wurde 1953 vom Bildhauer Otto Breuning aus Borghorst durch eine Kunststeinplatte ersetzt. Dabei wurden die Gebetssprüche, in Anlehnung an damals noch erkennbare Schrift-Fragmente, wieder hergestellt.

„Mügen Bild“  steht seit 1992 unter Denkmalschutz.