Wacholder kehrt zurück nach Bertlings Haar

Biodiversität ist das Thema, für das die biologische Station Steinfurt seit Jahren einsetzt. Der Heimatverein Saerbeck stieß daher direkt auf offene Ohren, als sie mit dem Wunsch an die Biologen Bettina Wegener und Thomas Starkmann herantraten, wieder Wacholder in Bertlings Haar, dem einzigen verbliebenen Stück Saerbecker Heidelandschaft, anzusiedeln.

Wacholder prägte über viele Jahrhunderte hinweg das Landschaftsbild der Saerbecker Heide. Heute finden sich zwar noch im Gemeindegebiet in Wallhecken einzelne wilde Wacholdersträucher, ein vollständiger Wacholderhain ist sogar noch in Nordhues Heide erhalten. Doch in Bertlings Haar fehlt er seit Jahren.

In einer gemeinsamen Aktion des Heimatvereins und der Biologischen Station des Kreises wurden nun 18 fünfjährige Setzlinge gepflanzt, die genetisch der ursprünglichen Heidelandschaft entsprechen. Überrascht waren die Saerbecker Heidefreunde, dass die Pflanzen in den Kofferraum eines PKW passten. Thomas Starkmann klärte auf. „Der Heidewacholder wächst sehr langsam, man muss Jahrzehnte Geduld haben, bis die Pflänzchen zu einem ansehnlichen Strauch herangewachsen sind. Alle Setzlinge sind zudem gekennzeichnet, denn Wacholder gibt es in männlicher und weiblicher Ausprägung. Deshalb werden die vier Wacholderherren so positioniert, dass deren Samen für alle umstehenden 14 Wacholderdamen erreichbar sind.“

Damit die Pflanzen reelle Wachstumschancen haben, wurden die neuen Wacholdersetzlinge jeweils mit einem Drahtgitter versehen, um sie vor Verbiss durch Rehwild zu schützen. Ein besonderer Dank gilt hier Hans-Georg Guhle vom Maschinenring Steinfurt, der ohne zu zögern sofort seine Unterstützung zusicherte und kostenfrei die entpsrechenden Drahtgitter zur Verfügung stellte.

Alles in allem eine gelungene Aktion, die nicht nur den Beteiligten viel Freude bereitete, sondern auch ein weiterer kleiner Schritt zum Erhalt der letzten Saerbecker Heidefläche bedeutet.

Fotos: Heimatverein