Wernsmanns Kreuz

Das Kreuz aus Kunststein, mit Korpus, wurde im Jahre 1946 vor dem Hof Wernsmann (Sinningen 30) errichtet.

Es steht heute rd. 30 m von der Straße entfernt, auf dem hinteren Hofgelände, in einer kleinen Grünanlage, rechts neben dem Wohngebäude. Zu erreichen ist es über einen Wirtschaftsweg, der kurz vor der Gaststätte Ruhmöller von der B 475 – ortsauswärts betrachtet – nach rechts abzweigt und in die Bauerschaft Sinningen führt.

Auf einem Fundament aus Beton steht zunächst ein breit aufgesetztes, sich in einer zweiten Stufe verjüngendes Podest. Darauf befindet sich ein rechteckiger Sockel, an den sich nach oben nochmals ein zweistufiges Podest anschließt, auf welchem das Kreuz steht.

Der Korpus Christi ist im Dreinageltypus gehalten. Der Kopf des Gekreuzigten ist nach rechts geneigt, das nur leicht herausgearbeitete Lendentuch ist rechts geknotet.

An dem oberen Längsbalken befindet sich eine längliche INRI-Banderole, die einer Schriftrolle gleicht.

Bauen und aufstellen ließ das Hofkreuz Frau Anna Wernsmann, ein Jahr nach dem Tod ihres Ehemannes, des Bauern Klemens Wernsmann. Dieser wurde, unter ungeklärten Umständen, möglicherweise versehentlich, am 27. April 1945 von einem Russen, der vermutlich gegen Kriegsende aus der deutschen Gefangenschaft freigekommen war, erschossen.

Zum Gedenken an ihren durch diese ruchlose Tat um Leben gekommenen Ehemann gab die Witwe das Steinkreuz und den Christuskorpus bei der – seinerzeit von Münster nach Brochterbeck-Horstmersch evakuierten – Bildhauerwerkstatt Ostlinning in Auftrag.

Anlässlich der 2020 von der Eigentümerfamilie beauftragten Renovierung des Hofkreuzes wurde der Sockel umgedreht, so dass sich die (längere) Widmungsinschrift nun vorne befindet. Dort ist jetzt zu lesen: „Erbaut 1946 / Anlässlich des Todes meines Mannes / Clemens Wernsmann / der am 27.4.1945 / einem tragischen Mißgeschick / zum Opfer fiel. Auf der hinteren Seite steht jetzt die (kurze) Gebetsinschrift „Mein Jesus Barmherzigkeit“.